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Wie sieht die Tracht der Frauen aus

Am Oberkörper wird das “Kaput” und “Bostauk” getragen. Auf Hochdeutsch “Wams” und “Mieder” sie werden entweder mit dem gleichen Band besetzt, welches auf dem Rock sitzt, oder man nimmt so genanntes “Stoppbänd”.
Vor dem Rock wird eine Seiden- oder ausgenähte Schürze gebunden. Sie wird überwiegend in Seidengarn auf Atlasseide im Sparstich gestickt. Genauso wie die Schultertücher, auf denen zusätzlich noch Gold- und Glasperlen gestickt sind. Die Goldperlen stammen aus Frankreich (Strass). Ein Tuch kostete in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts zwischen 25 und 120 Reichsmark. Schürzen ca. 50 - 90 Reichsmark. Die Schürzen und Tücher wurden von den “Naschen” im Dorf hergestellt. Die Frauen stellten Schablonen her, die immer wieder neu zusammengestellt wurden. Muster holte man sich aus der Natur, von Tapeten oder Damastwäsche.
Jede Schürze und jedes Tuch wurde anders gearbeitet. Bei Schwestern wurde schon einmal die gleichen Muster verwendet.

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Auf den Kopf wird die Punzmütze getragen. Diese ist mit schwarzen Atlasband besetzt., welches es in 4 Ausführungen gibt. (Rosen, Flieder, Roggen und große Blumen). Die Enden und der “Müssenflicken” sind in Goldperlen bestickt. Um den Hals wird das Helschen gebunden. Das ist der gekräuselte Kragen aus Batist oder Tüll. Dieser ist entweder mit Hand oder maschinell ausgestickt. Darüber liegt der Schlips, den es in verschiedenen Farben und Ausführungen gibt. Passend zu jedem Anzug.
An den Armen hat die Frau “Hanschen” entweder mit oder ohne Perlen. Bei Perlenhandschen werden die Perlen nach einem Muster auf einen Faden gezogen und dann verstrickt.
Der Trachtenschmuck besteht aus Krallenkette, Hemdspange, Ohringe und Fingerring. Die Kallenkette ist eine Bernsteinkette mit 8 - 12 Bernsteinen. Die größten Bernsteine in Schaumburg Lippe haben einen Durchmesser von 8,5 cm. Die Kette wird vorn mit einem silbernen Kastenschloss zusammengehalten, neben dem auf jeder Seite, perlenbestickte “Töste” sitzen. Die Kette kostete ca. 300 Reichsmark und mehr. An der Krallenkette hängt das “ Krallenband”. Dieses ist aus Seidenband genäht. Die Enden sind mit Goldperlen bestickt. Ein Krallenband kostete ca. 25 - 50 Reichsmark.

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Die Hemdspange ist aus einer Silberlegierung. Auf ihr sind die Initialen der Braut, das Jahr in dem geheiratet wurde, Taubenpaare, Kronen, Glassteine und andere Verzierungen. Je nach Reichtum wurden die Verzierungen auf der Hemdspange vergoldet. Silberne Hemdspangen kosteten ca. 200 Reichsmark, vergoldete ca. 300 Reichsmark.

Die Ohrringe sind halbkugelföhrming, überwiegend vergoldet und mit Glassteinen besetzt.

Der Schaumburg-Lippische Trachtenschmuck wurde von Fa. Tielking in Stadthagen hergestellt. Später bei Fa. Schwabe, ebenfalls in Stadthagen. Überwiegend bekam die Braut den Schmuck von ihrem Mann zur Hochzeit geschenkt.
Die Materialien für die Tracht konnte man überwiegend in Stadthagen kaufen. Dort gab es mehrere Geschäfte, die Trachtenzubehöhr anboten. Bekannt sind noch Lion, “Ecken Schwier”, Schubmann und Sebening. In Lindhorst konnte man beim “Kaufmann Widdel” Materialien einkaufen.